zeigen | andeuten | verstecken – Visuelle Kommunikation zwischen Ethik und Provokation – Tagungshinweis

Der Medienpsychologe Prof. Dr. Clemens Schwender veranstaltet gemeinsam mit der DGPuK-Fachgruppe Visuelle Kommunikation und der Einrichtung Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen vom 07.-09. Dezember 2017 an der SRH Hochschule der populären Künste in Berlin eine Tagung zum Thema „Visuelle Kommunikation“.  Mit dem Aufkommen der Flüchtlingskrise begannen weltweit Bilder von Kriegsopfern und Geflüchteten in den Medien zu kursieren. Im Zuge dessen entfachte sich eine Debatte um den adäquaten Umgang mit Bildern in den Medien. Auf der diesjährigen Tagung sollen ethische und moralische Perspektiven der Bildverwendung, -aneigung und wirkung beleuchtet werden. Im Zentrum stehen dabei die Grenzen des Zeigbaren, der Umgang mit Pornografie und Karrikatur, sowie Fragen der…

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Integration durch Medien – Aufgabe oder Auslaufmodell? Einladung zur Jahrestagung des Netzwerks Medienethik 2017

Integration, der soziale Zusammenhalt der Gesellschaft, ist eine große ethische Herausforderung für die Medien. Diese Aufgabe wird aktuell besonders durch Zuwanderung, Flucht und Migration herausgefordert. Dies nimmt das Netzwerk Medienethik zum Anlass, Integration und Inklusion zum Thema ihrer Jahrestagung 2017 zu machen. Tagungswebsite mit Anmeldung: tagung2017.netzwerk-medienethik.de. "Integration" gilt als eine der wichtigsten Aufgaben der Massenmedien; in einer demokratischen Gesellschaft haben sie den Auftrag, zum sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft beizutragen. Integration kann in einer pluralistischen Gesellschaft nur gelingen, wenn verschiedene gesellschaftliche Wirklichkeitsentwürfe und Werte zum Zuge kommen können. Massenmedien müssen sich somit daran messen lassen, ob es ihnen gelingt, einen Dialog zwischen Individuen mit…

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Aus Köln lernen: Kante zeigen, Kompass norden

Schluss mit dem Lavieren und Dümpeln: ein medienethischer Kompass – für Journalisten, Funktionsträger und für das (publizierende) Publikum muss die zentrale Lehre sein aus dem medialen und kommunikativen Schlamassel rund um die Ausschreitungen in und nach der Silvesternacht in Köln. In dieser Krise liegt eine große Chance. Und zwar dann, wenn wir begreifen, wie wichtig es ist, Erklärungen und einen Kompass bereit zu halten für die Entscheidung, welche Informationen dem Publikum zuzumuten sind und öffentlich werden müssen und welche unterlassen werden sollten. Nur so können wir die Wende einleiten weg von demokratiegefährdenden Rundumschlägen gegen Journalismus als solchem, hin zu einer…

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Die Silvesternacht in Köln – medienethische Überlegungen

In der Silvesternacht wurden Frauen sexuell belästigt bis hin zur Vergewaltigung – in Köln, aber auch in Hamburg und Stuttgart. Die Fakten kommen langsam ans Tageslicht, die Interpretationen finden aber bedeutend schneller Verbreitung in der bundesweiten Berichterstattung. Ein Versuch, Diskurse zu diesem Ereignis medienethisch zu analysieren. Die sexuellen Übergriffe werden verknüpft mit den Themen Kriminalität, Geflohene bzw. Migranten, Frauen und verhandelt in miteinander verschränkten Diskursen zu Asyl, Integration, innere Sicherheit, Strafrecht, Sexismus. Journalist_innen haben in dieser Gemengelage die Pflicht, zu informieren – eine Pflicht, die ihre Grenze dort findet, wo die Menschenwürde verletzt wird. Das ist ein medienethischer Abwägungsprozess, der…

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Das Bild des toten Ailan – ein medienethischer Kommentar

Gestern verbreitete sich via Twitter das Bild des toten Ailan. Das Bild wird mit dem Hashtag #KiyiyaVuranInsanlik gekennzeichnet, türkisch: „Die fortgespülte Menschlichkeit“. Ob das Bild in den Medien gezeigt wird, ist Abwägungssache. Ich würde das Bild nicht publizieren, auch wenn das Foto die Flüchtlingskrise und das Versagen internationaler Politik symbolisiert wie bisher kein anderes. [Anm.: Die verlinkten Artikel zeigen zum Teil das Bild bzw. Szenen vom Fundort.]  Das Bild zeigt einen dreijährigen Jungen, tot am Strand liegend, angespült in der Nähe von Bodrum (Türkei). Nach Medienberichten ist der Junge ertrunken bei einem Fluchtversuch nach Kos (siehe der Bericht bei Zeit-Online und der Artikel bei sueddeutsche.de). Ich kann über das Bild kaum…

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