Gute Medienpraxis für städtische Quartiere der Vielfalt

Das Working Paper „Aspekte einer guten Medienpraxis für städtische Quartiere der Vielfalt: Anforderungen aus ethischer Perspektive“ ist im Rahmen der BMBF-Sicherheitsforschung im Projekt „Migration und Sicherheit in der Stadt“ (migsst) erschienen.

Der Forschungsbericht gibt einen Überblick über die rechtlichen und normativen Anforderungen an den Journalismus, die mit dem öffentlichen Integrationsauftrag der Medien verbunden sind. In diesem Zusammenhang beschäftigt er sich mit der Darstellung und Analyse der journalistischen Berichterstattung über sowie der Medienproduktion und Mediennutzung von Migrantinnen und Migranten. Daran anknüpfend wird auf für Integration und Inklusion vielversprechende alternative Berichterstattungsformate eingegangen und deren Potenziale herausgearbeitet. Des Weiteren richtet das Workingpaper den Blick auf die spezifischen Möglichkeiten digitaler Medienkommunikation und verdeutlicht diese anhand von (Best Practice-)Beispielen auf kommunaler Ebene. Für die kommunale Ebene werden zudem Smart City-Ansätze zur Kriminalprävention betrachtet und in Hinsicht auf ihre Bedeutung für Beteiligungsverfahren und die Demokratisierung städtischer Gestaltungsprozesse reflektiert. Auf Grundlage dieser umfassenden Analysen stellt das Working Paper zum Abschluss praktische Handlungsempfehlungen für Städte und Kommunen sowie für den (Lokal)Journalismus zur Diskussion.

Der Bericht kann hier heruntergeladen werden.

Neuerscheinung zweier komplementärer Studien zum Thema „Flucht als Krise“

In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekt „MeKriF – Flucht als Krise. Mediale Krisendarstellung, Medienumgang und Bewältigung durch Heranwachsende am Beispiel Flucht“ untersuchen zwei komplementäre Studien der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis die mediale Präsenz von Flucht und Migration. Die Ergebnisse werden im nun neu veröffentlichten Buch „Flucht als Krise“ veröffentlicht. Das Projekt wurde durch das Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Kommunikation medienethisch begleitet.

Flucht und Geflüchtete sind seit einigen Jahren zentraler Inhalt medialer Berichterstattung in Deutschland. Das Kooperationsprojekt „Flucht als Krise“ nähert sich diesem weiten Themenfeld, indem systematisch zwei komplementäre Perspektiven in den Blick genommen werden. So wertet die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mithilfe einer standardisierten Inhaltsanalyse die Berichterstattung für Heranswachsende und Erwachsene über das Thema aus. Das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis untersucht in einer qualitativen Studie die Aneignungsprozesse medialer Inhalte durch Kinder und Jugendliche.

Zentrale Ergebnisse der Medienanalyse zeigen, dass sich die Berichterstattung auf Deutschland fokussiert und Multiperspektivität kaum vorkommt. So werden Flüchtlinge nahezu durchwegs als Gefahr dargestellt, selten als Chance. Es domminiert das Bild männlicher Geflüchteter aus wenigen Herkunftsländern. Lediglich Medienangebote die speziell Auf Minderjährige zugeschnitten sind schaffen es das Thema distanzierter vorzustellen.

Die Aneignungsstudie konnte herausstellen, dass Kinder und Jugendliche, an die Berichterstattung über das Thema hohe journalistische Qualitätsmaßstäbe stellen. Sie selbst suchen jedoch kaum aktiv nach weiterführenden Informationen. Sie nehmen das Thema Flucht und Migration primär als mediales Phänomen wahr. Es spielt für sie im alltäglichen Kontakt nur eine untergeordnete Rolle. Die Wahrnehmung der Kinder und Jugendlichen deckt sich weitgehend mit den Ergebnissen der Inhaltsanalyse. Darüberhinaus stoßen sie jedoch insbesondere über Social-Media-Angebote und in ihrem nichtmedialen Alltag auch auf das Thema Diskriminierung.

Das Buch steht hier als kostenfreier Download zur Verfügung.

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