„Medien − Ethik − Digitalisierung. Aktuelle Herausforderungen“ erschienen

'Medien – Ethik – Digitalisierung' erschien als Band 20 der Schriftenreihe 'Medien­ethik | Digitale Ethik' im Franz Steiner Verlag (Cover: Verlag).Seit 20 Jahren veröffentlicht das Institut für Digitale Ethik (IDE) seine etablierte Schriftenreihe „Medien­ethik | Digitale Ethik“. Als Band 20 ist das Buch „Medien − Ethik − Digitalisierung. Aktuelle Herausforderungen“ erschienen. Die Jubiläumsedition haben die HdM-Professoren Petra Grimm und Oliver Zöllner gemeinsam mit ihrem Kollegen Harald Pechlaner von Eurac Research zusammengestellt.

Die tiefgreifende Vernetzung, die die Digitalität ermöglicht, weitet menschliche Handlungs- und Erfahrungsmöglichkeiten aus − teilweise allerdings bis hin zur Überforderung vieler Nutzenden. Letzteres erfolgt etwa mit Blick auf die zahlreich zu beobachtenden überhitzten Auseinandersetzungen im Netz, die aus Sicht einer liberalen Demokratie unerwünschte, destabilisierende Phänomene wie Hassrede, Fake News und Verschwörungsmythen wachsen lassen. Die Digitalität erfordert somit neue ethische Ansätze für das Leben im Kontext einer allumfassenden Mediatisierung. Zugleich bringt der Vormarsch von Künstlicher Intelligenz neue Geschäftsmodelle, Praktiken und Herausforderungen mit sich, etwa wenn so genannte „AI Content Farms beginnen, mit generativen KI-Beiträgen das Web zu fluten, die die Glaubwürdigkeit der Informationsmedien noch weiter unterminieren könnten, da die automatisierten Inhalte nicht selten falsch bzw. unwahr sind. Ebenso drängend sind Fragen nach der ökologischen Verantwortung von digitalen Technologien, etwa ihrem Energie- bzw. Ressourcenverbrauch. Allen Beiträgen im Band gemein ist daher − unabhängig von der gewählten Perspektive oder theoretischen Zugangsweise – die Frage: Wird der Mensch zentral in den Blick genommen, wenn neue Technologien entwickelt und angewendet werden? Wie verhalten sich Menschen in diesen neuen digitalen Umgebungen, die ja weit in den Alltag der Nutzenden ausgreifen?

Das Inhaltsverzeichnis des Bandes ist hier abzurufen: https://media.dav-medien.de/toc/9783515135993_i.pdf. Den einleitenden Aufsatz der Herausgeber stellt der Verlag allen Interessierten kostenlos unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://media.dav-medien.de/sample/9783515135993_p.pdf.

Autoren: Grimm, Petra / Zöllner, Oliver
Hrsg.: Petra Grimm, Harald Pechlaner und Oliver Zöllner
ISBN: 978-3-515-13599-3 (Print), 978-3-515-13601-3 (E-Book), 10.25162/9783515136013 (DOI)
Seiten: 224
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Franz Steiner Verlag
Ort: Stuttgart
Preis: EUR 46,-

Jahrestagung 2025: Call for Papers

 

Am 20. und 21. Februar 2025 findet die gemeinsame Tagung der DGPuK-Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik und des Netzwerk Medienethik statt – erneut in Kooperation mit dem zem::dg, der Akademie für politische Bildung in Tutzing und der Hochschule Darmstadt. Die Tagung findet bei unserem langjährigen Partner, der Akademie für politsche Bildung in Tutzing am Starnberger See, statt. Das Thema der Tagung lautet „Medien und Sprache aus ethischer Perspektive: Zwischen Hassrede, Framing und generativerer künstlicher Intelligenz“.

Die Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik führt ihre Tagung 2025 zum Thema „Medien und Sprache aus ethischer Perspektive – Zwischen Hassrede, Framing und generativer künstlicher Intelligenz“ durch. Politische Kommunikation und individuelle Meinungsbildung werden stark über die Kommunikation mittels medialer Plattformen geprägt. Dabei werden Themen, Agenden und Narrative ebenso über Medien verhandelt, wie sich Subtexte des Unausgesprochenen, des Nonverbalen oder der Bildsprache zeigen, die gleichermaßen wirksam werden. Sprachlicher Ausdruck als Formgebung von Kommunikation ist niemals neutral, sondern entscheidender Faktor für Sinnvermittlung und Anschlusskommunikation. Sprache wird somit in Wissenschaft und Öffentlichkeiten selbst zum Thema.

Sei es über Diskussionen darüber „Was man sagen darf“, die Wirkmächtigkeit von Begriffen (Beispiel Gendern) oder der Bedeutung der maschinellen Sprache von Chatbots. Dabei können Framing oder Bias die Wichtigkeit oder Wirkmächtigkeit von Sprache und Begriffen, neue Realitäten herstellen und sich auf die Meinungsbildung und (wahrgenommene) Möglichkeiten zur Meinungsäußerung selbst in freiheitlichen Demokratien auswirken.

Doch wer bestimmt hierbei, was sagbar ist und sein darf? Wie ist mit kultureller Aneignung sprachlicher Ausdrücke oder Silencing Prozessen umzugehen? Wo hört der Raum des Demokratischen und der Meinungsäußerung auf und Diskriminierung, Hassrede oder Propaganda erhalten Raum? Welche Diskurse und Leitgedanken entwickeln Medienethik sowie Medien-regulierung in diesem Zusammenhang? Wie gestalten sich Diskussionen und Interventionen im Kontext verschiedener Sprachräume und Sprachkulturen auch international? Welche Antworten gibt das Content Management der Digitalplattformen für den Umgang mit Sprache?

Der vollständige Call for Papers findet sich hier.

Formate und Formalitäten

Theoretische, empirische und interdisziplinäre Beiträge erwünscht aus dem gesamten Feld der Kommunikations- und Medienwissenschaften, der praktischen Philosophie und Sprachphilosophie, insbesondere Sprachethik, Gender Studies wie auch Informatik, Computerlinguistik und KI-Forschung, Politikwissenschaften, Soziologie und weiteren verwandten Feldern.

Wir bitten um die Einreichung von einzelnen Vorträgen zum Tagungsthema – ermutigen aber auch sehr dazu, ganze Panels einzureichen. Für Paneleinreichungen nutzen Sie bitte im Conftool die Funktion Symposium.

Auswahlkriterien sind neben der wissenschaftlichen Qualität und Originalität die Passung zum Tagungsthema und die Relevanz für Forschung und Praxis.

Einreichungen sind bitte ab sofort möglich über das Conftool unter folgender Adresse https://www.conftool.net/medienethik2025. Die Einreichfrist ist der 15. Juli 2024.

Tagungswebsite: https://www.dgpuk.de/de/fachgruppen/kommunikations-und-medienethik

Rückfragen an das Tagungsteam stellen Sie gerne über die Mailadresse nme2025.fbmd@h-da.de