Medien-Guidelines für die Berichterstattung über Opfer von sexueller Gewalt in Konfliktgebieten

Opfern von sexueller Gewalt laufen Gefahr, durch die Interaktion mit Journalist:innen eine Retraumatisierung zu erfahren. Das Dart Centre Europe hat deshalb neue, umfassende Guidelines für Journalist:innen und Filmemacher:innen veröffentlicht, die über sexuelle Gewalt in Konflikt- und Krisensituationen berichten.

Journalist:innen sind oft die ersten, die Überlebende von sexueller Gewalt in Konfliktgebieten interviewen. Sie bekommen jedoch nur selten Training oder Unterstützung beim Umgang mit den komplexen ethischen und praktischen Herausforderungen, die diese Tätigkeit mit sich bringt. Der Ratgeber beschreibt, wie die Risiken für Überlebende vermindert werden können, was Einverständnis in diesem Zusammenhang bedeutet, welche Interviewtechniken angemessen sind und welche (emotionale) Risiken die Arbeit für die Journalist:innen selbst mit sich bringt.

Die Guidelines sind das Ergebnis eines gemeinsamen Arbeitsprozesses von dutzenden erfahrenen Medienmacher:innen, die sich im Kontext des Journalismus für die Verbreitung von zeitgemäßen Kenntnissen über die Auswirkungen von Trauma auf Überlebende einsetzen. Dart Centre Europe ist ein Projekt des Dart Center für Journalismus und Trauma an der Columbia Journalism School in New York und fördert durch Forschung und Training das Wissen über Trauma in den Medien.

 

IDE stellt Märchenbuch zur Vermittlung von Medienkompetenz vor

Das Institut für Digitale Ethik präsentiert das neu erschienene Erziehungsbuch „Märchen und Erzählungen der digitalen Ethik“. In spielerischen Märchen werden Grundspannungen moderner Medialität durch Erzählungen aufgearbeitet. Das IDE lädt zu einem Infoabend rund um die Publikation ein. Dieser findet am 16. 12. um 18:30 online statt. die Teilnahme ist kostenlos.

Der mediale Wandel tritt gegenwärtig als eine zweischneidige Entwicklung zutage. Auf der einen Seite werden Kommunikation und Zusammenarbeit enorm erleichtert, auf der anderen Seite wird die Digitalität auch von negativen Phänomenen begleitet, welche oftmals gerade im privaten Bereich auftreten. Die Omnipräsenz medialer Angebote in allen Formen sozialer Interaktion stellt die Benutzer*innen dieser Medien vor große Herausforderungen: Letztlich sind es wir selbst, die darüber entscheiden müssen, welcher Stellenwert technischen Medien in unserem Alltag zukommen soll und ab wann wir womöglich Schaden nehmen.

Dafür sind gut ausgebildete Fähigkeiten zur Bewertung und Einordnung von Medienangeboten unerlässlich. Aus dem Forschungsprojekt „Digital Dialog 21“ entstand die Idee zu der nun vorliegenden Veröffentlichung. Hier werden etwa Falschnachrichten von den unwissenden Vögeln des bösen Bürgermeisters verbreitet oder Daten gesammelt, um den großen Identitäten fressenden Kraken zu ernähren. Begleitet wird die Sammlung von einer umfassenden Analyse der darin angewandten pädagogischen Methoden.

Nähere Infos zur Onlineveranstaltung, aber auch zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.

Das Märchenbuch steht hier zum Download bereit.