Call For Papers: DGPuk Jahrestagung zur Verantwortung in der Massenkommunikation

Die nächste Jahrestagung, welche die Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik der DGPuK gemeinsam mit dem Netzwerk Medienethik, dem zem::dg, der Akademie für politische Bildung Tutzing und dem IMEC (Interdisciplinary Media Ethiks Center) veranstalten wird, ist bereits in Planung. Die Tagung beschäftigt sich mit dem Thema „Digitalisierte Massenkommunikation und Verantwortung. Politik, Ökonomik und Ethik von Plattformen“ und wird von Donnerstag, den 16. Februar, bis Freitag, den 17. Februar 2023, hybrid ausgetragen werden.

Mit einem Call for Papers rufen die Organisator:innen zur Beteiligung auf.

In jüngster Zeit häuft sich die Kritik an großen Onlineplattformen: Filterblasen und Echokammern können dazu führen, dass Menschen nur noch bestimmte Informationen zugespielt bekommen und deshalb ein sehr einseitiges Bild von gesellschaftlichen Problemen entwickeln. Auch wird zunehmend klarer, dass die Mechanismen, die darüber entscheiden, welche Beiträge jemandem angezeigt werden, selbst schon einer bestimmten Logik dienen.

Dies lässt befürchten, dass Kommunikationsprozesse zu einem problematischen Maß durch Eigeninteressen der jeweiligen Gatekeeper:innen bestimmt werden. Zunehmend mehr Menschen fordern deshalb, dass Kommunikation auf Onlineplattformen stärker reguliert wird.

Die nächste Jahrestagung wird sich deshalb mit der Verantwortung digitaler Massenkommunikation beschäftigen. Ziel ist es, einen klareren Blick darauf zu entwickeln, was genau ethisch problematische Auswirkungen dieser Kommunikationsformen sind, herauszuarbeiten, wo Lösungen ansetzen können, und klar zu benennen, wo die Verantwortungen seitens der Plattformbetreiber:innen und Nutzer:innen liegt.

Konkrete Fragen sind dabei etwa:

  1. Wie kann eine Werteabwägung funktionieren und welche Werte sind zentral (Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, wirtschaftliche Freiheit)?
  2. Können und sollen Plattformen reguliert werden und kommt dies von außen oder von der Plattform selbst?
  3. Wie können Anreize geschaffen werden, um Regulierungen umzusetzen?
  4. Was genau wären Anforderungen an eine Plattform, wie sähe etwa eine ideale Plattform aus?
  5. Welche Medienkompetenzen sind in diesem Zusammenhang bei Nutzer:innen nötig und wie werden diese erworben?

Bis zum 15.10.2022 können Beiträge an die dgpuk@fhstp.ac.at eingereicht werden. Die Extended Abstracts sollen dabei eine Zeichenzahl von 4.000 Zeichen (exklusive Literaturverzeichnis) nicht überschreiten. Dadurch, dass ein anonymisiertes Reviewverfahren geplant ist, sind alle autorenspezifischen Hinweise aus dem Text zu entfernen. Es ist auch die Einreichung eines Panels möglich. Bitte teilen Sie bei Ihrer Bewerbung auch mit, ob Sie planen, Ihren Vortrag in Präsenz zu halten.

Hier finden Sie den ausführlichen Call for Papers

Rüdiger Funiok. Ein Wegbereiter der deutschsprachigen Medienethik feiert seinen 80. Geburtstag

Am 26. März feierte Rüdiger Funiok seinen 80. Geburtstag. Wir möchten diesen Anlass dazu nutzen, sein Wirken und seine Verdienste für die deutschsprachige Medienethik in Erinnerung zu rufen. Insbesondere seine Konzepte zu einer verantwortungsethischen Perspektive auf die Medien, zur Publikumsethik sowie seine interdisziplinären Arbeiten zur Schnittmenge von Medienethik und pädagogischen Fragen prägen noch heute den Fachdiskurs.

Doch was können wir aus seinen Arbeiten für eine digitale Medienlandschaft mitnehmen? Alexander Filipović hatte ihn im Sommer 2020 hierzu befragt. Entstanden ist ein kleines Video, das nicht nur aufzeigt, dass gerade die Verantwortung der privaten Mediennutzenden im digitalen Zeitalter steigt, sondern damit auch die Ansprüche an die Medienkompetenz der und des Einzelnen immer weiter zunehmen. Die Fachdisziplin der Medienethik gewinnt unter digitalen Bedingungen für die Allgemeinheit beständig weiter an Relevanz.

Neben einem Ausblick auf die fortdauernde Bedeutung der Medienethik unter digitalen Bedingungen gibt das Video einen spannenden Einblick in Rüdiger Funioks persönliche Zugänge zur Medienethik. Ausgehend von seiner Promotion, in der er sich damit auseinandersetzt, was „Fernsehen lernen“ bedeutet, bis hin zur Gründung des Netzwerk Medienethik, schildert er darin auch seinen Werdegang und Schaffensprozess.

Das Video wurde ursprünglich für den digitalen Lernraum „Der Mensch im digitalen Zeitalter“ der KEB München-Freising gedreht. Anlässlich Rüdiger Funioks Geburtstag haben wir es nun über unseren Blog und die Videoplattform YouTube der Öffentlichkeit bereitgestellt. Wir danken allen Beteiligten für die Erstellung und Bereitstellung des Videos und wünschen an dieser Stelle Rüdiger Funiok nochmals nachträglich von Herzen alles Gute zum Geburtstag!

Das Team vom Lehrstuhl Medienethik der Hochschule für Philosophie München.