Tobias Eberwein / Janis Brinkmann / Andreas Sträter: Zivilgesellschaftliche Medienregulierung. Chancen und Grenzen journalistischer Qualitätssicherung durch das Social Web

Abstract

Zivilgesellschaftliche Medienregulierung. Chancen und Grenzen journalistischer Qualitätssicherung durch das Social Web

Während traditionelle Instrumente der Medienselbstregulierung in Deutschland unter einem chronischen Aufmerksamkeitsdefizit leiden, bringt das Social Web frischen Wind in die gesellschaftliche Diskussion über Qualität im Journalismus: In Blogs, via Twitter und auf sozialen Netzwerkplattformen wie Facebook tauschen sich Rezipienten über Fehler und Unzulänglichkeiten der etablierten Massenmedien aus und ziehen journalistische Akteure damit zur Rechenschaft. Mit Hilfe einer qualitativen Expertenbefragung und einer vergleichenden Inhaltsanalyse von deutschsprachigen Medienblogs und medienjournalistischen Beiträgen in der Tagespresse lotet der Beitrag die Potenziale einer journalistischen Qualitätssicherung durch das Social Web aus. Es zeigt sich: Wenigstens fallweise können Medienblogs und Co. durch eine verstärkte Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure einen erheblichen Einfluss auf den professionellen Journalismus erwirken und damit die Möglichkeiten einer brancheninternen Medienselbstregulierung erweitern. Ein funktionsadäquater Ersatz dafür sind sie jedoch nicht. Ein Vergleich mit der Situation in anderen journalistischen Kulturen legt nahe, dass die Entwicklung einer webbasierten Medienbeobachtung in Deutschland noch längst nicht abgeschlossen ist, und zeigt Entwicklungsperspektiven auf.

Kurzbiographien

Tobias Eberwein, Dipl.-Journ., hat in Dortmund Journalistik, Anglistik, Amerikanistik und Politikwissenschaften studiert. Seit 2006 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Journalistik der TU Dortmund, seit 2009 zudem am Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus. Seine Forschungsgebiete sind Journalismus, Online-Kommunikation und Medienethik. Aktuelle Buchveröffentlichungen: Journalismus und Öffentlichkeit. Eine Profession und ihr gesellschaftlicher Auftrag. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2010 (hrsg. mit Daniel Müller); Mapping Media Accountability – in Europe and Beyond. Köln: Herbert von Halem Verlag 2011 (hrsg. mit Susanne Fengler, Epp Lauk und Tanja Leppik-Bork).
Janis Brinkmann ist Student der Journalistik, Politikwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften in Dortmund. Er schrieb als Freier Journalist unter anderem für die Bild-Zeitung, dpa und die Westfälische Rundschau. 2009 volontierte er bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) in Essen. Seit 2010 arbeitet er als studentische Hilfskraft am Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus.
Andreas Sträter, B.A., absolviert derzeit in Dortmund seinen Master in Journalistik. Seit 2010 ist er studentische Hilfskraft am Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus. Zuvor war er studentischer Mitarbeiter bei Prof. Dr. Horst Pöttker für das Buch-Projekt „Stilistik für Journalisten“. Seine Bachelor-Arbeit schrieb er zum Thema: „Agentursprache im Wandel am Beispiel der Deutschen Presse-Agentur (dpa)“. Außerdem arbeitet er als Journalist unter anderem für die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Zu seinen Interessenschwerpunkten zählen Stilistik, Agenturjournalismus, Medienberichterstattung, Auslandsberichterstattung und Transparenz im Journalismus.

 

Zurück zur Tagungswebsite „Medien- und Zivilgesellschaft“ (2011).

 

Kommentar verfassen