Marlis Prinzing / Roger Blum: Medienkontrolle durch die Zivilgesellschaft

Abstract

Medienkontrolle durch die Zivilgesellschaft

Der Beitrag analysiert die verschiedenen Instanzen der Medien-Selbstkontrolle (wie Presseräte, Ombudsleute, externe Blattkritiker, freiwillige Selbstkontrollen), die Produkte der Zivilgesellschaft sind, und zeigt, wie sie zustande kamen. Weiter geht es darum darzulegen, wie Akteure der Zivilgesellschaft diese Kontrollinstanzen nutzen, um mit Beschwerden Einspruch gegen Teile der Medienberichterstattung zu erheben. Dazu werden Beschwerden beim Deutschen Presserat und beim Schweizer Presserat untersucht. Gefragt wird, welche zivilgesellschaftlichen Akteure diesen Beschwerdeweg beschreiten und wie erfolgreich sie dabei sind. Wir wollen herausfinden, ob zivilgesellschaftliche Akteure die Medien als Teil des Zentrums empfinden, das die Anliegen der Peripherie vernachlässigt. Schliesslich werden am Beispiel der Berichterstattung über Fälle sexuellen Missbrauchs insbesondere in der katholischen Kirche Reaktionen der zivilgesellschaftlichen Organisationen in Medien analysiert.

Kurzbiographien

Marlis Prinzing, Prof. Dr., Studium von Geschichte, Politik und Mathematik in Regensburg und Tübingen, journalistische Tätigkeit beim Radio, Resssortleiterin Kultur bei der „Geislinger Zeitung“, freie Journalistin für überregionale Zeitungen, seit 2005 hauptberuflich im akademischen Bereich, unter anderem Projektleiterin am Europäischen Journalismus-Observatorium der Universität Lugano, ab 2007 Dozentin/Lektorin an der Universität Freiburg (Schweiz), seit 2009 Professorin für Journalistik an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in Köln, seit 2010 Kölner Studiengangleiterin Journalistik. Buchautorin (zuletzt: „Der Schamane. Begegnung mit Galsan Tschinag“ und „Jüdisches Vermächtnis“). Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Journalismuskulturen, Mediensysteme, Kultur-, Wirtschafts-, Wissenschafts-, Lokal- und Medienjournalismus, Medienethik.

Roger Blum, Prof. Dr., Studium von Geschichte und Staatsrecht in Basel, Abgeordneter im Parlament des Kantons Baselland (1971-78), politischer Redakteur bei den „Luzerner Neusten Nachrichten“ und beim „Tages-Anzeiger“ in Zürich, dort auch Mitglied der Chefredaktion, 1989-2010 Professor für Medienwissenschaft an der Universität Bern, 1991-2001 Präsident des Schweizer Presserates, 1999-2005 Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft (SGKM), seit 2008 Präsident der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen der Schweiz (UBI), Journalist. Publikationen zum Journalismus in der Schweiz und zu Medien und politische Kultur. Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Mediensysteme. Politische Kommunikation, Journalistik, Mediengeschichte, Medienpolitik, Medienethik.

 

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