Abstract
Public Value im Internet – Zum Verhältnis von Journalismus und Zivilgesellschaft
Das Internet stellt den professionellen Journalismus vor grundlegende Herausforderungen. Die publizistische Qualität des (Online-)Journalismus hängt entscheidend von der Kollaboration von professionellem Journalismus und Zivilgesellschaft ab. Es gilt daher, einen Begriff von „Public Value“ von Medienangeboten zu entwickeln, der dem Netzwerkcharakter der digitalen Medienwelt gerecht wird. Die Kollaboration von Journalismus und Zivilgesellschaft fördert die Ausübung der interaktiven Grundrechte sowie den Gemeinsinn im Publikum und damit das Kollektivgut „Öffentlichkeit“. Insofern ist es nicht zuletzt die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, im Rahmen seines Funktionsauftrages die aktive Teilhabe der Zivilgesellschaft am öffentlichen Diskurs zu fördern. Die Integration der Nutzer in den Herstellungs- und Verbreitungsprozess journalistischer Medienangebote steigert den gesellschaftlichen Mehrwert von Medien sowohl aus Sicht des einzelnen Bürgers (Citizen Value) als auch aus Sicht der Gesellschaft (Public Value). Damit verbunden ist allerdings auch eine neue Verantwortung der Zivilgesellschaft für die Entstehung und den Verlauf öffentlicher Diskurse.
Kurzbiographie
Julia Serong, M.A., hat in Münster Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftspolitik und Anglistik studiert. Seit 2009 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin. Ihre Forschungsgebiete sind: Medienqualität, Journalismustheorie, Öffentlichkeitstheorie. Vor kurzem erschienen: Public Value im Internet und Drei-Stufen-Test. In: Gundlach, Hardy (Hrsg.) (2011): Public Value in der Digital- und Internetökonomie. Köln: Halem, S. 101-120.
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