Abstract
Im Auftrag der Glaubwürdigkeit. Dualisierende und entdualisierende Strategien in der PR.
PR-ethische Überlegungen vernachlässigen oft, dass PR-Kommunikationen wie jede Alltagskommunikation vor dem Problem der Idealisierung und dem daraus resultierenden Misstrauen steht. Hinzu kommt, dass in Organisationen eine Differenz von organisationsinternen Beschreibungen und externen PR-Beschreibungen wegen der Ausdifferenzierungsprozesse strukturell angelegt und kaum zu vermeiden ist. Die Widersprüchlichkeiten innerhalb einer Organisation führen offenkundig zu einem Problem für extern zu kommunizierende Selbstbeschreibungen, da sie in solchen Fällen nicht an organisationale Operationen rückverbunden sind. Die zentrale Fragestellung des Beitrags ist, wie PR mit der Differenz von externen Selbstbeschreibungen und der Vielzahl interner Beschreibungen umgeht. Dabei soll aus einer non-dualistischen Perspektive (Mitterer 1992, 2001) die These untersucht werden, dass PR zwei funktional äquivalente Strategien entwickelt hat, um Glaubwürdigkeit und Vertrauen in die Organisation wiederherzustellen. Sie sollen als dualisierende und entdualisierende Strategien bezeichnet werden.
Kurzbiographie
Olaf Hoffjann, Prof. Dr., Mediadesign Hochschule in Berlin. Arbeitsschwerpunkte: Theorie der Public Relations, Beziehungen von PR und Journalismus. Ausgewählte Publikationen: Journalismus und Public Relations. Ein Theorieentwurf der Intersystembeziehungen in sozialen Konflikten (2007); Public Relations als Differenzmanagement von externer Kontextsteuerung und unternehmerischer Selbststeuerung. (Medien & Kommunikationswissenschaft, 57 (3)). Leiter des Studiengangs Medienmanagements an der Mediadesign Hochschule in Berlin, davor sechs Jahre in der Agentur fischerAppelt Kommunikation, zuletzt Leiter Public Campaigning und stellvertretender Leiter des Berliner Büros. olaf.hoffjann@web.de
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