Jahrestagung 2025: Medien und Sprache aus ethischer Perspektive – Zwischen Hassrede, Framing und generativer Künstlicher Intelligenz
Am 20. und 21. Februar 2025 findet die gemeinsame Tagung der DGPuK-Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik und des Netzwerk Medienethik statt – erneut in Kooperation mit dem zem::dg, der Akademie für politische Bildung in Tutzing und der Hochschule Darmstadt. Die Tagung findet bei unserem langjährigen Partner, der Akademie für politsche Bildung in Tutzing am Starnberger See, statt. Das Thema der Tagung lautet „Medien und Sprache aus ethischer Perspektive: Zwischen Hassrede, Framing und generativerer künstlicher Intelligenz“.
Die Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik führt ihre Tagung 2025 zum Thema „Medien und Sprache aus ethischer Perspektive – Zwischen Hassrede, Framing und generativer künstlicher Intelligenz“ durch. Politische Kommunikation und individuelle Meinungsbildung werden stark über die Kommunikation mittels medialer Plattformen geprägt. Dabei werden Themen, Agenden und Narrative ebenso über Medien verhandelt, wie sich Subtexte des Unausgesprochenen, des Nonverbalen oder der Bildsprache zeigen, die gleichermaßen wirksam werden. Sprachlicher Ausdruck als Formgebung von Kommunikation ist niemals neutral, sondern entscheidender Faktor für Sinnvermittlung und Anschlusskommunikation. Sprache wird somit in Wissenschaft und Öffentlichkeiten selbst zum Thema.
Sei es über Diskussionen darüber „Was man sagen darf“, die Wirkmächtigkeit von Begriffen (Beispiel Gendern) oder der Bedeutung der maschinellen Sprache von Chatbots. Dabei können Framing oder Bias die Wichtigkeit oder Wirkmächtigkeit von Sprache und Begriffen, neue Realitäten herstellen und sich auf die Meinungsbildung und (wahrgenommene) Möglichkeiten zur Meinungsäußerung selbst in freiheitlichen Demokratien auswirken.
Doch wer bestimmt hierbei, was sagbar ist und sein darf? Wie ist mit kultureller Aneignung sprachlicher Ausdrücke oder Silencing Prozessen umzugehen? Wo hört der Raum des Demokratischen und der Meinungsäußerung auf und Diskriminierung, Hassrede oder Propaganda erhalten Raum? Welche Diskurse und Leitgedanken entwickeln Medienethik sowie Medien-regulierung in diesem Zusammenhang? Wie gestalten sich Diskussionen und Interventionen im Kontext verschiedener Sprachräume und Sprachkulturen auch international? Welche Antworten gibt das Content Management der Digitalplattformen für den Umgang mit Sprache?
Termin: Donnerstag, 20. Februar bis Freitag, 21. Februar 2025
Ort: Akademie für Politische Bildung
Zur Anmeldung gelangen sie hier.
Der vollständige Call for Papers findet sich hier.
Tagungswebsite: https://www.dgpuk.de/de/fachgruppen/kommunikations-und-medienethik
Rückfragen an das Tagungsteam stellen Sie gerne über die Mailadresse nme2025.fbmd@h-da.de
Programm
Mittwoch, 19. Februar 2025
13.30 Uhr | Anreise |
15.30 Uhr | Kaffeepause |
16.00 Uhr | Fachgruppensitzung |
18.30 Uhr | Abendessen, anschließend Get-Together |
Donnerstag, 20. Februar 2025
08.00 Uhr | Frühstück |
09.00 Uhr | Begrüßung und Einführung
Lars Rademacher, Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik der DGPuK / Hochschule Darmstadt Ingrid Stapf, Eberhard Karls Universität Tübingen Laura Martena, Akademie für Politische Bildung |
09.30 Uhr | Keynote 1: Hate Speech – Philosophische Grundlagen
Was ist Hate Speech? Inga Bones, Karlsruher Institut für Technologie Moderation: Laura Martena |
10.30 Uhr | Pause |
11.00 Uhr | Panel 1: Hate Speech und Streitkultur
Ist die Verrohung der politischen Sprache eine Gefahr für die demokratische Streitkultur? Olaf Jandura, Hochschule Düsseldorf / Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Hate Speech im Trash-TV: Moralischer Abgrund oder Spiegel grundlegender Wertüberzeugungen? Claudia Paganini, Universität Innsbruck Stefan Kosak, Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft „Squatting for Hitler“: Hate Speech, Dog-Whistle Politics, und generative AI Bernhard Debatin, Ohio University, Athens, Ohio (USA) Moderation: Christian Schicha, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg |
12.30 Uhr | Mittagessen |
14.00 Uhr | Panel 2: Künstliche Intelligenz im Diskurs: Vertrauen und Kontrolle
Zwischen Dampfmaschine und Atomwaffen – Frames in der Medienberichterstattung über die Vertrauenswürdigkeit von Künstlicher Intelligenz Kim Lisa Ermler, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Jule Scheper, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover Tim Robin Kosack, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Christoph Klimmt, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover “Ich kenne mich mit KI-Technologie nicht aus, aber…”: Eine wissenssoziologische Diskursanalyse von Userdiskussionen zu Künstlicher Intelligenz auf Nachrichtenwebsite und Instagram-Account von Die Zeit Brigitte Huber, Julia Levasier, IU Internationale Hochschule KI-Sprachmodelle in Medienunternehmen: empirische Daten und ethische Reflexionen für die Regulierung Michael Litschka, Fachhochschule St. Pölten Moderation: Kinza Khan, Akademie für Politische Bildung |
15.30 Uhr | Pause |
16.00 Uhr | Panel 3: Künstliche Intelligenz, Werte und Regulierung
Der Algorithmus macht, was er soll, oder? – Eine technikethische Reflexion automatisierter Detektion von Desinformationen im Internet Mario Anastasiadis, Hektor Haarkötter, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Artificial Sepsis – Leitlinien einer salutogenetischen Bot-Nutzung Matthias Rath, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Moderation: Lars Rademacher |
17.00 Uhr | Pause |
17.30 Uhr | Panel 4: KI-Sprachmodelle und wie sie die Welt sehen
Ethische Werte beim Einsatz von Sprach- und Stimmsynthese in den Medien Petra Grimm, Susanne Kuhnert, Marc Schlegel, Hochschule der Medien Stuttgart Large Language Models: Ethische Standards für Trainingsdaten Jana Hecktor, Eberhard Karls Universität Tübingen „Voice,“ „Silencing“ und „Resistance“ im Kontext von LLMs Theresa Krampe, Eberhard Karls Universität Tübingen Moderation: Ingrid Stapf |
18.30 Uhr | Abendessen |
19.30 Uhr | Podiumsgespräch
Können Sprachautomaten Ethik? Rebecca Ciesielski, Bayerischer Rundfunk Theresa Krampe Jana Hecktor Petra Grimm Moderation: Jessica Heesen, Eberhard Karls Universität Tübingen |
Freitag, 21. Februar 2025
08.00 Uhr
(bis 08.45 Uhr Checkout) |
Frühstück |
09.00 Uhr | Keynote 2: Ethische Sprache
Rigorosität und/als ethische Sprache Peter Seele, Università della Svizzera italiana, Lugano Moderation: Lars Rademacher |
10.00 Uhr | Pause |
10.30 Uhr | Panel 5: Umstrittene Sprache
„Auf geht’s, kämpfen und siegen!“ Fan-Kommunikation zwischen Positionierung, Gegnerschaft und Ausgrenzung Jörg-Uwe Nieland, Universität Klagenfurt Die Positionen von Redaktionen zur Verwendung gendersensibler Sprache Beatrice Dernbach, Technische Hochschule Nürnberg Moderation: Matthias Rath |
12.30 Uhr | Mittagessen |
13.30 Uhr | Panel 6: Öffentlichkeit, Debattenräume und journalistische Qualität
Geltungsansprüche „pluralistisch-transzendentaler Öffentlichkeit“ als normative Grenzziehung gegen populistische Kommunikation „qualitativer Öffentlichkeiten“. Integration der Ansätze von Habermas und Manheim Stefanie Averbeck-Lietz, Universität Greifswald Öffentlich-rechtliche Medien als Gestalter konstruktiver Debattenräume: Das Beispiel Public Spaces Incubator Henning Eichler, Hessischer Rundfunk Bernadette Uth, Hannah Ötting, Universität Münster Vanessa Kokoschka, Hochschule Darmstadt Qualitätsjournalismen – Eine (Re-)Definition flexibler Kriterien für Qualität zwischen journalistischem Handeln und Produkten Janis Brinkmann, Hochschule Mittweida Moderation: Bernhard Debatin |
15.00 Uhr | Schlussworte
Lars Rademacher Laura Martena |
15.30 Uhr | Ende der Tagung und Abreise der Teilnehmenden |