Ethikrat öffnet sich gegenüber informationsethischen Themen

Am vergangenen Mittwoch tagte der Deutsche Ethikrat in Berlin zum Thema „Autonome Systeme. Wie intelligente Maschinen uns verändern“. Über 500 Interessierte verfolgten die immer aktueller werdenden Diskussionen dazu, ob und in welcher Weise teilautonome und zunehmend auch hochautonome Systeme wie selbstfahrende Autos, Pflegeroboter, Smart Homes oder gar automatisierte Waffensysteme Autonomie und damit auch Verantwortung beanspruchen können oder sollten. Über gängige Dilemmata-Fragen hinaus wurden technische in Verbindung mit rechtlichen, sozialen und ethischen Fragen aufgegriffen und kritisch diskutiert. Aus philosophisch-ethischer Perspektive verneinte Prof. Dr. Nida-Rümelin die Verantwortungsmöglichkeit sogenannter autonomer Systeme, da Verantwortung an Intentionalität und Personalität gekoppelt sei. Trotz all der Potenziale, so…

Weiterlesen

Wissenschaftsnotizen: Medienethische Konferenzen und Calls (Nr. 1/2017)

Nach langer Pause einmal wieder eine Wissenschaftsnotiz. Wer mag, kann zu interessanten Tagungen nach Brüssel, Neustadt (Weinstraße), São Paulo oder Sydney reisen – zum Teil weise ich hier auf die Calls für die Tagungen hin. Themen sind: Maschinen- bzw. Algorithmenethik, Medienmanagement und Nachhaltigkeit, Medienrecht sowie Wahlkampfberichterstattung. "#turnmeon: the role of humans in automated media systems" (SWARM symposium 2017), Call for Papers (Deadline 15. Mai 2017) zur Tagung am 31. August 2017 in Sidney (Australien). Stichworte: Ethik, Algorithmen, Kultur, Bots, Sprachverabeitung, Maschinen. "Media Sustainability, Value Creation and Public Policies" (International Media Management Academic Association (IMMAA) Annual Conference 2017), Call for Papers (Deadline…

Weiterlesen

Liesem, Köberer und Prinzing bilden neues Sprecherinnen-Team der Fachgruppe Medienethik

Die Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik hat auf ihrer Jahrestagung Nina Köberer und Marlis Prinzing zu ihren neuen 2. Sprecherinnen gewählt. Zusammen mit Kerstin Liesem bilden sie nun das Sprecherinnen-Team. Köberer und Prinzing folgen als Tandem auf Ingrid Stapf, die sich nicht mehr zur Wahl stellte. Die Fachgruppe freut sich auf die Zusammenarbeit mit Nina Köberer und Marlis Prinzing und stellt diese hier vor:   Dr. phil. Nina Köberer Studium der Philosophie, Germanistik, Geographie und Erziehungswissenschaft (Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Realschulen) in Tübingen und Ludwigsburg, anschließend Magisterstudium in den Fächern Philosophie und Germanistik. Von 2009 bis 2012 Stipendiatin der…

Weiterlesen

Medienethik in Schule und Bildung, Hannover (3.-5. Mai 2017)

Das Niedersächsische Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) und die Forschungsgruppe Medienethik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg kooperieren seit 2017 auf dem Gebiet der medienethisch und medienethikdidaktisch orientierten Politischen Bildung zusammen. Die Auftaktveranstaltung dieser Kooperation findet statt am 2. und 3. Mai 2017 in Hannover. Die Tagung beschäftigt sich mit grundlegenden Überlegungen zur Medienethik in Schule und Bildung. Unter dem Titel Medienethik in Schule und Bildung sollen die Chancen und Herausforderungen bildungsrelevanter Fragestellungen, die sich anhand der Digitalisierung ergeben, an der Schnittstelle von Medienethik und Politischer Bildung sowie Medienethik und Informatischer Bildung diskutiert werden. Die Teilnahme ist kostenlos. Programm und Online-Anmeldung

Weiterlesen

Trumps Angriffe auf die Medien – ein Interview mit Bernhard Debatin

Es wird immer deutlicher, dass die Präsidentschaft Trumps auch ein Feldzug gegen eine freie und plurale Medienlandschaft ist. Eine freie "Presse" mit einem der Demokratie und der Humanität verpflichteten Qualitätsjournalismus steht dem antidemokratischen Populismus seit jeher im Wege. Von dieser Warte aus sind die Angriffe Trumps auf die Medien verständlich. Trump und sein Berater Stephen Bannon haben jüngst eine neue Eskalationsstufe gezündet: die Medien werden als zu bekämpfende Oppositionspartei bezeichnet, unliebsame Medien werden von Pressekonferenze ausgeschlossen, der Präsident selbst sagt die Teilnahme am traditionellen Korrespondenten-Dinner ab. Zu diesem Komplex hat jetzt der Medienforscher und Medienethiker Bernhard Debatin, von Anfang an aktiv im…

Weiterlesen

Wird die Integrationsfunktion der Medien zum „Auslaufmodell“? Bericht von der Jahrestagung 2017

Globalisierung und Digitalisierung führen tendenziell zu sozialer Desintegration, so Medienethikprofessor Alexander Filipović bei der Eröffnung der Jahrestagung des Netzwerks Medienethik in München. Wird die Integrationsfunktion der Medien zum „Auslaufmodell“? Die Tagungsteilnehmenden waren sich einig, dass diese Aufgabe wichtiger ist denn je – angesichts aufkommender Nationalismen und Social Media-Kommunikation in Echokammern und Filterblasen.  Wie können Journalist_innen diese Integrationsfunktion wahrnehmen, die nach Filipović darin besteht, Gesellschaft als Ganzes zu sehen und Einzelne einzubinden? Etwa Geflüchtete: „Darüber berichten wir genauso wie über andere Themen“, sagte Steffen Jenter, Politik-Ressortleiter beim Bayerischen Rundfunk. Er antwortete auf die Frage nach seiner ethischen Haltung, er verstehe sich als „Anwalt für Demokratie und…

Weiterlesen

Produsage: wo bleibt die medienethische Verantwortung der UserInnen? (Tagung am 13.3., St. Pölten)

Zum dem mittlerweile 2. Symposium Medienethik lädt die Fachhochschule St. Pölten ein. Die Tagung findet statt am 13.03.2017 (13:00 – 19:00 Uhr) in St. Pöltern (Österreich). Unter dem Titel „Produsage: wo bleibt die medienethische Verantwortung der UserInnen?“ soll ein Phänomen beleuchtet werden, das die Medienwirtschaft und -praxis immer stärker berührt. Nicht nur Journalistinnen und Journalisten sowie professionelle Medienproduzentinnen und -produzenten erstellen Content, informieren oder unterhalten die Öffentlichkeit, sondern wir alle als Medienrezipientinnen und -rezipienten sind vermehrt (durch Blogs, Social Media, als womöglich zufällige Bürgerjournalistinnen und -journalisten) in der Medienproduktion tätig: Wir sind „ProduserInnen“. Daraus ergibt sich eine neue Art von Verantwortung für…

Weiterlesen

Böhmermann, Populismus und Postfaktizität – Ein medienethischer Jahresrückblick auf 2016

Hinter uns liegt ein furchtbares Jahr: Terror, Krieg, die Erfolge der Populisten und Antidemokraten – das alles beschäftigt uns immer noch. Wie die Medien darüber berichten – das können und sollen wir kritisch beobachten. Der medienethische Jahresrückblick für 2016 hat die Themen Kölner Sylvesternacht, Medien und Terror in Nizza und München, Böhmermanns Satire und die Herausforderungen des "postfaktischen Zeitalters" für Medien und Journalismus. Vorweg und weil man es nicht oft genug sagen kann: In Zeiten, in denen sich alle am öffentlichen Gespräch beteiligen, ist Medienkritik immer auch Selbstkritik. Die Akteure der öffentlichen Kommunikation sind nämlich schon längst nicht mehr nur das…

Weiterlesen

Immer nur das eine? Sexualität und Medien. Neues Heft von Communicatio Socialis erschienen

Ethische Perspektiven auf das Verhältnis von Sexualität und Medien präsentiert das aktuelle Heft von Communicatio Socialis. Das Heft ist online erschienen; einige Texte sind frei erreichbar. „Germany’s Next Topmodel“ ist ebenso Thema wie die Berichterstattung über die Kölner Sylvesternacht. – Communicatio Socialis ist eine Zeitschrift für Medienethik und Kommunikation in Kirche und Gesellschaft. Medienethischer Schwerpunkt: Sexualität und Medien Mit sexualisierenden Darstellungsweisen im Kinder- und Jugendfernsehen befasst sich Maya Götz. Anhand verschiedener Studien zu Formaten wie „Germany’s Next Topmodel“ zeigt sie auf, welche Folgen Hypersexualisierung insbesondere für junge Zuschauerinnen hat. Zwischen Jugendmedienschutz und „Porno-Kompetenz“ (frei als Leseprobe!): Der Umgang Jugendlicher mit sexuellen Unterhaltungsangeboten steht bei Andreas Büsch und Benedikt…

Weiterlesen

Verlängert bis 1.11.16: CfP Medienethik „Migration, Integration, Inklusion“ – #nme17

Das Netzwerk Medienethik veranstaltet im Februar 2017 seine Jahrestagung unter dem Titel „Migration, Integration, Inklusion – medienethische Herausforderungen und Potenziale für die digitale Mediengesellschaft“.  Der Call for Papers zur Jahrestagung 2017 ist auf vielfachen Wunsch verlängert worden bis zum 1.11.2016. Die vollständige Einladung zur Einreichung finden Sie hier. Das Vorbereitungsteam freut sich über Ihre Einreichungen. Die Tagung findet statt am 16.-17. Februar 2017 in München und wird ausgerichtet zusammen mit der Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik in der DGPuK und in Kooperation mit der Akademie für politische Bildung, Tutzing.

Weiterlesen

Jetzt erschienen: Handbuch Medien- und Informationsethik

Es ist sicher ein Meilenstein in der Entwicklung der Disziplinen Medien- und Informationsethik: Das Handbuch kombiniert auf aktuellem Stand die Medienethik und die Informationsethik und ist sowohl Nachschlagewerk als auch Lese- und Studienbuch. Mit 89,95 € sicher nicht gerade erschwinglich für den privaten Bücherschrank, aber in den Bibliotheken wird der Band stehen oder online abzurufen sein… Das Inhaltsverzeichnis gibt es hier. Gliederung: I  Einleitung und Überblick Informations‐ und Medienethik II  Kontexte der Informations‐ und Medienethik III  Leitwerte der Informations‐ und Medienethik IV  Mediensteuerung V  Journalismus VI  Problematische Inhalte VII  Informationstechnische Herausforderungen VIII  Ethische Einzeldiskurse Die Angaben: Jessica Heesen (Hg.) Handbuch Medien- und Informationsethik 378 S.,…

Weiterlesen

Auf Kuschelkurs? Medien und Sport. Neues Heft von Communicatio Socialis jetzt online

Medienethische Fragen im Verhältnis von Sport und Medien sind das Thema des aktuellen Hefts von Communicatio Socialis (Heft 2/2016). Das Heft ist online erschienen; einige Texte sind frei erreichbar. Communicatio Socialis ist eine Zeitschrift für Medienethik und Kommunikation in Kirche und Gesellschaft. Medienethischer Schwerpunkt: Sport und Medien Der Sport ist ein riesiges Geschäft – und die Sportberichterstattung ist ein Teil dieses Business. Das Heft befasst sich mit dem Forschungsfeld Sportkommunikation (Beitrag von Holger Ihle,  frei als Leseprobe), insbesondere mit seinen problematischen Seiten. Jörg-Uwe Nieland schreibt über Ethik in der Sportkommunikation, Thomas Horky und THomas Hestermann über die Bedeutung vereinseigener Medien. Den Abschluss des Schwerpunktes setzt…

Weiterlesen

Ausschreibung: Der medienethische Preis „MedienSpiegel“ 2017

Die Selbstkontrolle der Medien ist ein Schlüsselfaktor für eine Medienethik. Wie kann man die Selbstreflexion und Selbstkontrolle in Journalismus und Medien stärken? Der Preis „MedienSpiegel“ hat zum Ziel, die Transparenz medialer Selbstkontrolle zu erhöhen und zugleich die öffentliche Wahrnehmung zu stärken. Über den „MedienSpiegel“ soll positive Aufmerksamkeit für Medienschaffende, Redaktionen oder Medienhäuser sowie zivilgesellschaftliche Initiativen erzeugt werden, die diese Selbstkontrolle verwirklichen. Nominierungen gesucht Für den Anfang 2017 zu vergebenden Preis werden Nominierungen gesucht, über die eine unabhängige Jury von Fachleuten aus den Medien, der Wissenschaft und Medienethik sowie zivilgesellschaftlich relevanten Initiativen entscheidet. Einreichungen sind bis zum 15. November 2016 möglich. Ausgezeichnet werden konkrete Produkte,…

Weiterlesen

Tech Open Air Berlin (#TOA16) – Ein Freundschaftsband zur Registrierung

Die Tech Open Air (TOA) ist eine internationale Konferenz an der Nahtstelle von Technologie, Musik, Kunst und Wissenschaft. Als Crowdfunding-Projekt 2012 gestartet, versammelte das Festival im ersten Jahr schon 850 Teilnehmer. 2013 stieg die Zahl der Teilnehmer auf 2.000, 2014 waren es 2.750 und 2015 bereits über 5.000. In diesem Jahr feierten mehr als 11.000 Teilnehmer aus der ganzen Welt, vom 13. bis 15. Juli, das fünfjährige Bestehen des interdisziplinären TOA-Festivals (http://toa.berlin). Es geht um nicht weniger als unsere Zukunft, um die Etablierung und Identifikation einer globalen Technokultur, die sich von den arrivierten Prinzipien der vordigitalen Zeit nicht ausbremsen lassen will. Eine…

Weiterlesen

Medienethik studieren: Neue Weiterbildungsangebote an der Hochschule für Philosophie München

An der Hochschule für Philosophie in München kann man ab Wintersemester 2016/2017 berufsbegleitend Medienethik studieren (Quelle). Inhalte sind vor allem ethische Aspekte der Berufspraxis des Journalismus, der strategischen Kommunikation (Öffentlichkeitsarbeit…), der Unterhaltung und der Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien. Zwei Varianten werden angeboten: a) Intensiv (4-8 Semester) als weiterbildender Masterstudiengang „Ethik“ mit dem Schwerpunkt Medienethik (Abschluss Master of Arts) und b) kompakt (2-3 Semester) als Modulstudium Medienethik (Abschluss Zertifikat „Medienethik“). Der spezifisch medienethische Anteil am Studienumfang liegt für beide Varianten bei ca. 50%; restliche Studieninhalte sind bspw. philosophische Grundlagen. Bewerbungsschluss ist jährlich der 15. September. Nähere Informationen zu den neuen Studienangboten und ihren Zielgruppen unter:…

Weiterlesen