Die Debatten um die Nennung der Nationalität von Straftäter:innen oder die Einladung von Extremist:innen in Talkshows sind nur einige Beispiele, die zeigen: Auf ethische Fragen im Journalismus und in den Medien gibt es keine eindeutigen, immer gültigen Antworten. Medienschaffende brauchen aber die Fähigkeit, auch unter Druck schnell ethisch begründete Entscheidungen treffen zu können. Damit werden medienethische Basiskompetenzen wichtig und ethische Methoden und Verfahren der individuellen Urteilsbildung relevant.
Voraussetzung ist jedoch, dass überhaupt erkannt wird, dass man sich in einer ethisch relevanten Entscheidungssituation befindet. Dies erfordert die Fähigkeit, die im jeweiligen Fall relevanten Werte kritisch zu hinterfragen, in Handlungsnormen zu übersetzen und anzuwenden. Es geht also darum, die „richtigen“ Fragen stellen zu können und sich nicht auf vermeintliche (moralische) Gewissheiten und Antworten zu verlassen.
Wie aber können ethische Probleme durch richtig gestellte Fragen identifiziert und Antworten gefunden werden? Dieser Frage möchte der medienethische Workshop „Richtige Fragen statt fertiger Antworten: Eine ethische Entscheidungshilfe in der digitalen Gesellschaft“ nachgehen, der vom Redaktions- und Herausgeber:innen-Team der medienethischen Zeitschrift Communicatio Socialis veranstaltet wird. Der Workshop findet im Rahmen der Pre-Conference der 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft zum Thema „Öffentlichkeit(en) und ihre Werte“ statt. Der geplante Workshop diskutiert medienrelevante Werte. Anschließend soll in mehreren Schritten ein dynamisches Instrument entwickelt werden, das auf systematisierenden Fragen basiert.
Wann?
Mittwoch, 19.03.2025 14:00-16:00 Uhr
Wo?
Freie Universität Berlin Ihnenstraße 21
Infos & Anmeldung:
https://eveeno.com/Werte
Workshopveranstalter:innen:
Annika Franzetti, Susanna Endres, Klaus-Dieter Altmeppen Alexander Filipović