Real Shows wie „Big Brother“, „Frauentausch“ oder „Bauer sucht Frau“ stehen in dem Verdacht, systematisch die Würde des Menschen zu missachten. In ihrem jetzt erschienenen Buch nähert sich die Journalistin und Medienphilosophin Carmen Krämer diesem drastischen Vorwurf aus medienethischer Perspektive. – Das Buch kann z.B. beim Verlag bestellt werden. Einen Überblick über die Reihe “Kommunikations- und Medienethik“, in der dieser Band erscheint, finden Sie hier.
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Durch verschiedene Berichte ist bekannt, wie Produzenten von Reality TV ihre vermeintlichen Kandidaten absichtlich in unvorteilhaftem und erniedrigendem Licht darstellen, um die Zuschauerzahlen zu erhöhen.
Dennoch bedarf es eines klaren und normativen Verständnis des Begriffs der Würde, um sinnvoll Kritik ausüben zu können. Verkommt Würde letztlich zum leeren Begriff oder lässt er sich klar fundieren, um so objektive Kritik zu ermöglichen? Müssen Reality-Shows immer verletzend sein?
Krämer widmet sich diesen Fragen und geht dabei auf die verschiedenen Formate und Praktiken der TV Branche ein. Sie schlägt vor, vom allgemeinen Würdebegriff die Personen-Würde klar zu unterscheiden.
Dr. Carmen Krämer ist Philosophin, arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin an der RWTH Aachen und hat zahlreiche Erfahrungen als Journalistin.
Information
Krämer, Carmen (2020): Menschenwürde und Reality TV. Ein Widerspruch? Baden-Baden: Nomos (Kommunikations- und Medienethik, 13). DOI: 10.5771/9783748909927
ISBN 978-3-8487-7616-0, 59 EUR
Link zu Verlagswebsite mit Inhaltsverzeichnis und Leseprobe, und hier der Band in der eLibrary des Verlages.