Wandel in der Berichterstattung nötig? Studie zum Ansatz des „konstruktiven Journalismus“

Die Medienwelt ist groß und nicht immer leicht zu überblicken. Jede Stimme findet heute einen Hörer und die Zersplitterung der Medienlandschaft führt bei so manchem zu Verdruss. Skandale und Intrigen scheinen die Debatten zu vereinnahmen.

Eine neue Studie der Otto Brenner Stiftung „Nachrichten mit Perspektive: Lösungsorientierter und konstruktiver Journalismus in Deutschland“ untersucht einen ungewöhnlichen Lösungsansatz für dieses Problem: Wie wäre es, wenn Journalismus von seiner rein beobachtenden Rolle ablässt? Kann es nicht hilfreich sein, wenn Journalisten klar und deutlich eigene Ideen einer Problemlösung vorstellen, anstatt diese nur subtil durch die Berichterstattung zu implizieren? „Der Grundgedanke des konstruktiven Journalismus ist eigentlich recht simpel: Neben Problemen sollen immer auch Lösungen mitgedacht werden, um ein vollständiges Abbild der Wirklichkeit zu vermitteln“, so Jupp Legrand, Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung. – So heißt es einleitend in der Studie:

Im harten Wettbewerb um die Aufmerksamkeit in der sich wandelnden Medienumgebung sind Alarmismus und Sensationsgier eine von den Medien häufig praktizierte Verantwortungslosigkeit. Gerade wenn Menschen eine noch nie dagewesene Bedrohung wie die Coronavirus-Pandemie erleben, tendiert das Mediensystem zu einer Hysterie der Gefahr, die auf der kollektiven Wahrnehmung von Extremen basiert. So zeigt sich wiederkehrend bei Krisen, Kriegen und Katastrophen eine oft unverhältnismäßige Panikmache, die es notwendig macht, die Systemrelevanz des Journalismus auf den Prüfstand zu stellen und seine Verantwortungslogik neu auszuhandeln.

Die Studie finden Sie hier.

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