Gerade erschienen ist der medienethische Band „Gesellschaft ohne Diskurs? Digitaler Wandel und Journalismus aus medienethischer Perspektive.“ Der Band ist eine Dokumentation unserer Jahrestagung 2015. Bestellen können Sie das Buch z. B. beim Verlag. Einen Überblick über weitere Bücher der Reihe Kommunikations- und Medienethik erhalten Sie hier.
Thema Journalismusethik
Im Zuge der Digitalisierung ist oft von einer Verrohung öffentlicher Debatten die Rede. Der Journalismus steckt zudem in einer tiefen Vertrauenskrise. Durch den digitalen Wandel erhöht sich die Gefahr einer Gesellschaft ohne sachgerechten Diskurs. Inwiefern kann Journalismus unter den sich verändernden Bedingungen seiner Aufgabe der Herstellung und Begleitung der öffentlich-gesellschaftlichen Debatte gerecht werden?
Die Beiträge des neuen Bandes befassen sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Zukunft im Journalismus. Dabei ist die Frage leitend, was auf dem Spiel steht, wenn die Gesellschaft ihren kritisch und fair angelegten und durch einen unabhängigen Journalismus moderierten Diskurs verliert.
Den Flyer mit allen Angaben erhalten Sie hier. Eine Leseprobe erhalten Sie hier.
Aus dem Inhalt
Einleitung: Der Journalismus und die Qualität des gesellschaftlichen Diskurses (Ingrid Stapf, Marlis Prinzing, Alexander Filipović)
1. Neuer Journalismus – neue Ethik? Reflexionen zum Journalismuswandel
- Die digitalen Medien: Rückkehr zur Individualmoral? Über die Lehrbarkeit ethisch gerechtfertigten Handelns im Web (Michael Haller)Digitaler Stammtisch versus Diskursethik?
- Medienethische Überlegungen zur Beziehung zwischen Publikum und Journalismus (Marlis Prinzing)
- Wandel des Journalismus, Erweiterung der Journalismus- und Medienethik? (Bernhard Debatin)
2. Wer ist Journalist? Ein Berufsbild im Kontext des technischen Wandels
- Der (un-)beteiligte Beobachter. Zum notwendigen Wandel des journalistischen Selbstbilds in der digitalen Medienwelt (Horst Pöttker)
- Arbeitsbelastung von Journalisten als medienethische Herausforderung. Messung psychosozialer Faktoren des Belastungerlebens mittels Copenhagen Psychosocial Questionaire (Markus Beiler, Dirk Stascheit)
- Der Trend Datenjournalismus und seine Bedeutung aus medienethischer Perspektive (Daniel Possler, Elena Link)
- Normative Qualitätsansprüche an algorithmischen Journalismus (Konstantin Dörr, Nina Köberer, Mario Haim)
- Journalismus first. Ein Vorschlag für eine umfassende Ethik der Kommunikation auf der Grundlage der Regelwerke für Journalisten (Gabriele Hooffacker)
3. Anwendungsfelder journalistischer Arbeitsweisen im Zuge des Wandels
- Narration und Storytelling im medienethischen Diskurs (Beatrice Dernbach)
- Krisen- und Kriegsberichterstattung in der digitalisierten Welt: Eine medienethische Reflexion auf die Verifizierungspraxis von (Bewegt-)Bildern (Nina Köberer, Marc Sehr)
- Medienskandale in der Medienkritik von Medienexperten – Journalistische Normverletzungen als Thema im NDRMedienmagazin ZAPP (Christian Schicha)
4. Struktur des Wandels – sich wandelnde Struktur: system- und professionsethische Aspekte
- Alarmierende Verhältnisse oder viel Lärm um Nichts? Ökonomischer Druck auf Journalisten in Medienunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Corinna Lauerer, Nina Steindl, Thomas Hanitzsch, Filip Dingerkus, Vinzenz Wyss, Marie-Isabell Lohmann, Josef Seethaler)
- Gefährdete Autonomie? Kontinuität und Wandel der journalistischen Berichterstattungsfreiheit und redaktioneller Arbeitsbedingungen in der Schweiz (Silke Fürst, Mike Meißner, Brigitte Hofstetter, Manuel Puppis, Philomen Schönhagen)
- Umgang mit dem Pressekodex: Eine vergleichende Studie zur Bekanntheit ausgewählter professionsethischer Normen im Zusammenhang mit der Kriminalberichterstattung (Kerstin Liesem, Svenja-Ellen Singer)
- Öffentlich-rechtliche Medien, zivilgesellschaftliche Interessengruppen und die Mitverantwortung des Publikums (Christian Herzog, Daniela Zetti)
- Journalismus und seine Zukunft: Wie kommt das Neue in die Welt? Ein Plädoyer für eine Innovationskultur im Journalismus und ein Appell (Marlis Prinzing)
Pingback:Aufsatz zur Stressbelastung bei Journalisten als Buchbeitrag erschienen. |