Die medienethische Zeitschrift Communicatio Socialis widmet dem Thema Werbung & Ethik den Schwerpunkt der neu erschienenen Ausgabe. Die ethischen Probleme rund um Werbung sind ebenso alt wie aktuell, ebenso offensichtlich wie tiefgründig, ebenso detailorientiert wie grundsätzlich. Neue Werbeformen im Internet sortieren die Situation neu.
Im ersten Beitrag illustriert Guido Zurstiege ethische Probleme der Werbung in Zeiten des medialen Wandels. Er zeigt auf, dass es einen Mangel an ethischen Diskussionen über Produzent_innen, Rezipient_innen und Mediensysteme gibt, während mediale Werbeinhalte ethische Diskussionen dominieren. Der Text kann kostenlos abgerufen werden.
Nina Köberer stellt das Phänomen der „Haul-Videos“ auf Youtube ins Zentrum ihrer Betrachtung und verweist auf verschiedene ethische Probleme, wenn Teenager Produkte vor der Kamera präsentieren, sich selbst inszenieren und scheinbar authentisch Marken bewerben. Mit religiösen Motiven in der Werbung befassen sich Irene Raster und Alexander Godulla. Ihr Beitrag fußt auf einer quantitativen Inhaltsanalyse von Werbeanzeigen in „Der Spiegel“ aus den Jahren 2009 bis 2013. Die Autor_innen illustrieren substanzielle wie funktionale religiöse Werbemotive, deren Verteilung auf Branchen und zeigen eine signifikante Abnahme religiöser Werbemotive.
Mit dem neuen Heft beginnt Communicatio Socialis außerdem die neue Serie „Grundbegriffe der Kommunikations- und Medienethik“ (http://grundbegriffe.communicatio-socialis.de/). Ziel ist es, für die Aus‐ und Weiterbildung von Studierenden, Kommunikations-und Medienparktiker_innen, aber auch für die gesellschaftliche Diskussion, eine grundbegriffliche Orientierung anzubieten. Den Auftakt der definitorisch und diskursiv angelegten Reihe macht Alexander Filipović mit „Moral und Ethik“.