Zwischen 2003 und 2006 wurde am Institut für kriminologische Sozialforschung der Universität Hamburg untersucht, wie räumliche Vorstellungen, Sicherheitsgefühl und Einstellungen zu Videoüberwachung zusammenhängen. Das Projekt wurde gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Der Abschlussbericht ist ab sofort als PDF-Datei verfügbar.
Projektleiter Nils Zurawski fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen:
Videoüberwachung wirkt an jedem Ort anders und bedeutet je nach Ort und Zeit für die Bürger etwas anderes. Pauschale Aussagen über eine Zustimmung sind daher mit Vorsicht zu betrachten.
Damit deuten die Ergebnisse in eine ähnliche Richtung wie die Untersuchung von Martin Klamt, der in seinem Buch „Verortete Normen: Öffentliche Räume, Normen, Kontrolle und Verhalten“ (Wiesbaden: VS Verlag 2006) die Thesen vertritt, dass Normen ihren Ort haben – und umgekehrt Orte und bestimmte Typen des öffentlichen Raums ihre spezifischen Normen haben.
Es wird eine durchaus spannende Frage sein, wie derartige Befunde in die Diskussion um den Schutz des Privaten bzw. um die Legitimation von Überwachungsmaßnahmen angemessen berücksichtigt werden können.