Neuerscheinung: Nomos-Band zur Jahrestagung 2023 „Digitalisierte Massenkommunikation“

Der Sammelband zur Jahrestagung 2023 der DGPuK-Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik ist die jüngste Neuerscheinung in der Reihe Kommunikations- und Medienethik. Die Publikation wurde von Michael Litschka, Claudia Paganini und Lars Rademacher herausgegeben und ist im Nomos-Verlag erschienen. Sie enthält die Beiträge zur Jahrestagung „Digitalisierte Massenkommunikation und Verantwortung. Politik, Ökonomik und Ethik von Plattformen“ der DGPuK-Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik und des Netzwerk Medienethik, die im Februar 2023 in St. Pölten stattfand.

Der Ruf nach einer stärkeren Regulierung der Aktivitäten auf und von Online-Plattformen wird in Wissenschaft und Praxis immer lauter, was angesichts der Entwicklungen der letzten Jahre verständlich ist: Filterblasen und Echokammern, Algorithmen, kommunikative Fehlentwicklungen wie Hate Speech und Fake News sind auf dem Vormarsch. Vor diesem Hintergrund versammelt der Band theoretische Analysen und neuere empirische Befunde zu den gesellschaftlichen Auswirkungen und ethischen Problemen der Kommunikation auf Plattformen. Dabei geht es um mögliche „ideale“ Plattformen aus ethischer Perspektive, die Datenerhebung digitaler Plattformen, Formen der Mensch-Maschine-Kommunikation, Lokalkommunikation in Demokratien, Journalismus und vulnerable Zielgruppen auf Plattformen, algorithmen-gesteuerte Nachrichtenselektion auf Plattformen und problematische Formen der Social-Media-Kommunikation. Die Zielgruppe des Bandes sind Kommunikationswissenschaftler:innen, Student:innen sowie interessierte Bürger:innen.

Angaben zur Publikation

Litschka | Paganini | Rademacher

Digitalisierte Massenkommunikation und Verantwortung. Politik, Ökonomik und Ethik von Plattformen

Reihe Kommunikations- und Medienethik (Band 22)

Nomos, 2024, 212 Seiten, broschiert. ISBN 978-3-7560-1190-2. 54,00 €

Positionspapier der Medienanstalten zu KI und Medien

Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) hat ein Papier mit dem Titel „Vielfalt stärken, Verantwortung regeln, Vertrauen wahren“ beschlossen, in dem sie den Einsatz KI-basierter Systeme in Medien in den Blick nimmt. Laut Pressemitteilung fasst das Papier die Forderungen der Medienanstalten unter den drei Leitsätzen „Vielfalt stärken“, „Verantwortung regeln“ und „Vertrauen wahren“ zusammen.

Mit dem Grundsatz „Vielfalt stärken“ setzen sich die Medienanstalten dafür ein, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Vielfalt in den Medien nicht beeinträchtigen. Das bedeutet, dass sowohl bei der Erstellung als auch bei der Distribution von Medien durch KI-Systeme die Unterschiedlichkeit von Meinungen und Perspektiven sichtbar bleiben muss.

Der Grundsatz „Verantwortung regeln“ bezieht sich auf den Umstand, dass journalistische Medien einen starken Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung haben. Deshalb müssen sie bestimmte Sorgfaltspflichten wahren. Diese Verantwortung gilt auch für den Einsatz Künstlicher Intelligenz und liegt in letzter Konsequenz immer beim Menschen. Medienschaffende und -anbieter haben deshalb beim Einsatz von KI besondere Prüfpflichten. Auch aus medienrechtlicher Sicht müssen taugliche Kontroll- und Prüfmechanismen aufgesetzt werden.

Das Prinzip „Vertrauen wahren“ bezieht sich wiederum darauf, dass das Vertrauen in Medieninhalte entscheidend für die Vielfalt der Meinungen im demokratischen Diskurs ist. Um Vertrauen zu bewahren und KI als Chance zu begreifen, sind medienrechtliche Prinzipien wie Transparenz und Diskriminierungsfreiheit auch auf KI anzuwenden. Maßgeblich ist hierfür insbesondere die Kennzeichnung des KI-Einsatzes durch die Medienanbieter. Und weil Vertrauen auch auf Verstehen gründet, fördern die Medienanstalten die Vermittlung von KI-Kompetenzen.

Das vollständige Positionspapier steht hier als Download zur Verfügung.